Wenn man vorhat, eine längere Zeit im nichteuropäischen Ausland zu verbringen, dann ist in der Regel Eines unabdingbar: ein Visum.
So sitze ich gerade im Zug nach Berlin, um dort die kirgisische Botschaft aufzusuchen. Es ist 6:43. Ich habe Hunger und ich bin müde und aufgeregt und nervös. Vor allem aber bin ich glücklich und da ist wieder diese Vorfreude, bald einen weiteren Schritt auf meiner Reise nach Kirgistan gegangen zu sein.
So ein Jahr wegzugehen ist eben schön, aber nicht immer einfach. Der Aufenthalt nicht und die Vorbereitungen auch nicht. Das gehört dazu.
Es gehört dazu, ein Telefonat mit der kirgisischen Botschaft halb auf Englisch, halb auf Deutsch zu führen, um einen Termin zu vereinbaren. Es gehört dazu, kurzfristig ein Zugticket nach Berlin zu buchen. Es gehört auch dazu, morgens um 4:00 aufzustehen, damit man pünktlich den Zug kriegt und es gehört dazu, immer wieder panisch zu checken, ob man auch alle Unterlagen dabei und richtig ausgefüllt hat. Das sind die Schattenseiten.
Genauso hat dieser kleine Visums-Trip nach Berlin natürlich auch unglaublich viel Positives an sich. So konnte ich zum Beispiel heute Morgen den Sonnenaufgang beobachten, ich habe außerdem Zeit auf der Zugfahrt ein bisschen nachzudenken, einen neuen Blogbeitrag zu schreiben und die Vorfreude auf Kirgistan und das Kribbeln im Bauch mal richtig zu genießen. Dank diesem Trip habe ich außerdem die Gelegenheit heute eine meiner baldigen WG-Mitbewohnerinnen persönlich kennen zu lernen und ich habe auch die Chance ein bisschen Berliner Luft zu schnuppern und mir vielleicht sogar das ein oder andere anzusehen, wenn mein Termin bei der Botschaft erledigt ist.
Und so freue ich mich heute auf Berlin und den Visumsantrag mit allem, was eben dazu gehört.