Warum Kirgistan mein Herz berührt – Kara-Balta

Freundschaft fürs Leben- die habe ich hier gefunden.

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Das erste Mal war ich September letzten Jahres in Kara-Balta. Meine Mitfreiwillige und ich fuhren damals, an unserem ersten Wochenende in diesem Land, ganz spontan in die mittelgroße Stadt im Norden Kirgistans. Eine ehemalige Freiwillige hatte uns die Telefonnummer von Tynara, einer Sprachlehrerin aus Kara-Balta, gegeben, die vor einigen Jahren als Au-Pair in Deutschland gewesen war. „Schreibt ihr einfach, ruft sie an. Sie lädt euch bestimmt ein und freut sich eure Bekanntschaft zu machen.“, hieß es damals. Es für war uns beide untypisch, aus dem Blauen heraus mit jemandem wildfremden einfach Kontakt aufzunehmen und hätten unsere Mitbewohner nicht das erste Wochenende mit ihrer Einsatzstelle am Issyk-Kul verbracht, hätten wir unsere Freunde und Bekannten in Kara-Balta wohl nie kennengelernt. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, die Zeit im neuen Land nicht alleine zu zweit in Bischkek absitzen zu wollen, meldeten wir uns bei Tynara, die uns sofort einlud. Mehr über diesen ersten Ausflug ist in einem meiner früheren Einträge bunt, laut, fröhlich und satt zu lesen.

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Anfang Dezember kehrten wir für einen zweiten Besuch zurück nach Kara-Balta, diesmal zu acht. Kirgisische Gastfreundschaft: acht fast fremde deutsche Freiwillige für ein Wochenende einzuladen, unterzubringen, zu bekochen und bespaßen.

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Tynara, wollte uns ihre Kultur näher zeigen und so filzten wir, ritten, tranken Vodka in den winterlichen Bergen, tanzten zu den Klängen kirgisischer und russischer Musik in die Nacht hinein, besuchten eine Schamanin, tranken viel Tee und aßen viel zu viel zu viel.

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Bei unserem Besuch im Dezember hatte die Schamanin mir angeboten, sie könne meine chronischen Kopfschmerzen behandeln und ich dürfte für den Verlauf der Woche in ihrem Gästezimmer wohnen. Auf diese Einladung hin machte ich mich im Januar bei minus 25 Grad das erste Mal alleine auf nach Kara-Balta. Als ich ankam erfuhr ich, dass die Heizung der Schamanin ausgefallen sei und es besser wäre, wenn ich wo anders unterkäme.

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So landete ich bei Aygul, der alleinstehenden Tante Tynaras. Nach der morgendlichen „Massage“/Folter der Schamanin verbrachte ich die Tage mit Aygul, indem ich in ihrer Sprachschule aushalf, von ihr kirgisische und russische Gerichte kochen lernte, mit ihr Tee trank und quatschte.

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Und so begannen regelmäßige Besuche nach Kara-Balta. Alle zwei/drei Wochen verbringe ich Zeit mit Aygul, die mich inzwischen scherzhaft ihre Gasttochter nennt. Ich war zusammen mit Aygul auf Familiengeburtstagen und einer Hochzeit und Konzerten. Ich bin jeder Zeit bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn in Bischkek willkommen und als ich Besuch von meiner Mutter aus Deutschland hatte, zeigte Aygul auch ihr, was kirgisische Gastfreundschaft bedeutet. Meinen 20. Geburtstag vor einigen Wochen habe ich ebenfalls nicht nur in Bischkek, sondern auch in Kara-Balta gefeiert – mit Freunden und (kirgisischer) Familie.

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Ich habe vor Kirgistan in der Zukunft oft zu besuchen. Falls mich die Berge nicht rufen, dann die unglaublich schönen Seelen, die ich hier kennenlernen durfte.

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